500.000 Fälle mit schweren Impfnebenwirkungen: Charité-Forscher fordert Ambulanzen

Nach einer Studie, die von 500.000 Corona-Geimpften mit „schweren Impfnebenwirkungen“ ausgeht, schlägt Harald Matthes von der Berliner Charité Alarm: Die Ärzte müssten nun tätig werden. Frank Ulrich Montgomery kritisiert die Studie, das Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach schweigt.

IMAGO / Jürgen Ritter
Universitätsklinikum Charité in Berlin

Bereits letzte Woche hatte eine Dokumentation des MDR gezeigt, dass die Zahl der gegen Corona Geimpften, die unter „schweren Impfnebenwirkungen“ leiden, deutlich höher ist als angenommen. Auch TE hatte die Erkenntnisse aus der MDR-Doku abgebildet. Wie sich zeigt, haben die Ergebnisse ein Nachspiel.

Ausgangspunkt ist eine Studie der Berliner Charité, nach der 8 von 1.000 Geimpften mit „schweren Impfnebenwirkungen“ kämpften. Eine Studie des Paul-Ehrlich-Instituts hatte bislang behauptet, es hätte „für schwerwiegende Reaktionen“ nur 0,2 Meldungen auf 1.000 Impfdosen gegeben. Die Charité verzeichnet demnach einen vierzigfach höheren Wert als das Paul-Ehrlich-Institut.

Patienten mit Impfkomplikationen werden nicht ernstgenommen

Verantwortlich für die Studie zeigt sich Professor Harald Matthes. Er spricht von einer halben Million schwerer Fälle in Deutschland. Die Ärzte müssten tätig werden, es brauche Anlaufstellen für Betroffene. „Wir müssen zu Therapieangeboten kommen, auf Kongressen und in der Öffentlichkeit offen darüber diskutieren, ohne dass wir als Impfgegner gelten“, erklärt Matthes.

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Die Zahlen entsprächen denen, die man auch in Ländern mit Impfregistern beobachtet hätte, etwa Israel oder Kanada. 80 Prozent der Nebenwirkungen würden nach „drei bis sechs Monaten“ ausheilen. „Aber es gibt auch leider welche, die deutlich länger anhalten“, bedauert der Studienleiter. „Viele Krankheitsbilder, die man von ‚Long Covid‘ kennt, entsprechen denen, die als Impfnebenwirkungen auftreten“, erklärte Matthes zudem in der Studie.

Ärzte haben Angst vor „aufgeheizter Stimmung“

Er bewertete es als problematisch, dass Patienten mit ihren Symptomen nicht ernstgenommen würden, weil Ärzte diese nicht mit der Impfung in Verbindung brächten oder sich in der „aufgeheizten politischen Stimmung“ nicht positionieren wollten. Dadurch erklärte sich auch die Diskrepanz zwischen den Zahlen der Charité und denen des Paul-Ehrlich-Instituts: Verdachtsfälle würden häufig nicht gemeldet.

Matthes fordert, dass die Spezialambulanzen, die für Patienten mit „Long Covid“ zur Verfügung stünden, auch für Patienten mit Impfkomplikationen öffnen sollten, weil die Krankheitsbilder ähnlich seien. Je nach Ausprägung sollten Patienten dann an die jeweilige Fachabteilung weitergeleitet werden. Matthes sieht auch die Intensivstationen und Dialysezentren als Orte, die in die Behandlung einbezogen werden könnten. Diese hätten „Erfahrung mit Blutwäschen“.

Zugleich sieht Matthes Nachholbedarf bei der Kostenübernahme. Behandlungen von Long Covid, inklusive Reha-Maßnahmen, würden inzwischen von den Kassen bezahlt, Behandlungen von Impfkomplikationen dagegen nicht.

Das Bundesgesundheitsministerium schweigt

Kritik kam von den üblichen Verdächtigen. Bei „Servus TV“ bezweifelte der Radiologe Frank Ulrich Montgomery, dass es so viele Menschen mit schweren Nebenwirkungen gebe, weil „keine Definition der schweren Nebenwirkungen existiere“. Matthes entgegnete, dass Montgomery aus der Diskussion eine „Glaubensdebatte“ mache, die „Fakten“ lägen vor.

TE hat in diesem Zusammenhang beim Bundesministerium für Gesundheit (BMG) angefragt, wie sich die unterschiedlichen Zahlen der Charité und des Paul-Ehrlich-Instituts miteinander vertragen, und welche Rückschlüsse die Bundesregierung daraus zieht. Das BMG bezieht sich bis heute auf die Studie des Paul-Ehrlich-Instituts.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte mehrmals – so in der Sendung „Anne Will“ vom 13. Februar – behauptet, die Impfung sei „mehr oder minder nebenwirkungsfrei“. TE hat das BMG auch mit dieser Stellungnahme konfrontiert. Eine Antwort blieb bisher aus.

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Kommentare ( 108 )

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Emsfranke
2 Jahre her

Zitat: „Bei „Servus TV“ bezweifelte der Radiologe Frank Ulrich Montgomery, dass es so viele Menschen mit schweren Nebenwirkungen gebe, weil „keine Definition der schweren Nebenwirkungen existiere“. Als Ergänzung hierzu ein Zitat von Stefan Millius, extrahiert aus seinem Beitrag in der Wochenzeitschrift „Die Weltwoche“ vom 25.12.22: „Die Investmentfonds-Firma Apo Asset Management GmbH in Düsseldorf verwaltet Anlagen von rund 3,5 Milliarden Euro. Ihr Geschäft: Fonds aus dem Gesundheitsmarkt. Einer ihrer Schwerpunkte: Biotechnologie-Investments. Dazu gehören beispielsweise die mRNA-Wirkstoffe, wie sie in der Corona-Impfung verwendet werden. Am 3. Februar 2022 jubelte die Apo Asset Management: «Impfstoff-Aktien konnten sich im vergangenen Geschäftsjahr sehr gut entwickeln… Mehr

LadyGrilka55
2 Jahre her

Da trägt nicht nur der Staatsfunk eine große Schuld, sondern auch die systemverliebten Printmedien des Mainstreams. Für mich sind diese Zombie-Journalisten mittlerweile die Hauptverbrecher, weil sie die Macht gehabt hätten, die ganze Katastrophe zu verhindern.

Sie könnten jetzt zumindest Schadensbegrenzung betreiben. Aber da sieht man auch nur kleine (und auch schon wieder verlogene: „sehr selten“) Ansätze.

Last edited 2 Jahre her by LadyGrilka55
Froeschl
2 Jahre her

Wer hat denn nun recht? Professor Bhakdi er altera,die schon vor zwei Jahren vor den Impfnebenwirkungen gewarnt haben oder diejenigen, die ihn und alle, die kritisch hinterfragen als Corona Leugner und Schwurbler bezeichnen? Ich denke die Frage erübrigt sich. Dennoch glaube ich, dass es leider genügend Menschen gibt, die von Lauterbach und Co. so manipuliert worden sind, dass sie auch diese Tatsache der schweren Impfnebenwirkungen leugnen werden.

Evero
2 Jahre her

Kann man jetzt beobachten. Die Geimpften plagen sich oft wochenlang mit starken Grippesymptomen herum, wenn sie Covid-19 haben. Manche bekommen es mehrfach hintereinander. Wo blieb da die von den Politikern und systemhörigen Virologen versprochene Schutzwirkung der Impfung?
Es sieht eher so aus, dass die Impfung das Gegenteil bewirkt.

Last edited 2 Jahre her by Evero
Juergen Schmidt
2 Jahre her

Eine nette Nebelkerze der Charité, »Die Ärzte müssen jetzt tätig werden – wir brauchen Ambulanzen.« Offenbar treten die Täter und ihre Helfer jetzt die »Flucht nach vorne« an: Man will weiter die Diskurshohheit behalten und die Narrative vorgeben, die Richtung weiter vorgeben. Aber – NEIN! Bei 500.000 schweren Nebenwirkungen ist nämlich die einzig korrekte Forderung, die »Impfungen« mit den Gentech-Präparaten unverzüglich einzustellen oder besser sogar zu verbieten, die Notzulassungen zu widerrufen, und die sittenwidrigen Knebelverträge zwischen öffentlicher Hand und Pharmafirmen rechtlich anzufechten und zu widerrufen. Die Stück für Stück veröffentlichten Zulassungsunterlagen in den USA belegen nämlich: Das Nutzen/Risiko-Verhältnis der mRNA-Präparate… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Juergen Schmidt
Don Didi
2 Jahre her

Auch, wenn sich das PEI „Institut“ nennt, es ist und bleibt eine weisungsgebundene Bundesbehörde, die dem BMG unterstellt ist.
Das BMG bezieht sich bis heute auf die Studie des Paul-Ehrlich-Instituts.“
Das BMG bezieht sich also auf sich selbst, auf Ergebnisse, die es bei seinen eigenen Untertanen in Auftrag gegeben hat.
Äußerst vertrauenswürdig….

alter weisser Mann
2 Jahre her

Mit Glaubensdebatte ist Montgomery korrekt beurteilt. Um Wissen geht es brei dem längst nicht mehr.

mr.kruck
2 Jahre her

Der Schaden ist angerichtet. Also werden die Verursacher es aussitzen, mit zunehmendem Gedächtnisverlust oder gleich totaler Amnesie . Oder glaubt wirklich ernsthaft einer daran, dass ein Protagonist dieser korrupten Medizinmafia die Verantwortung für das Versagen auf ganzer (Corona)Linie übernimmt.

Monostatos
2 Jahre her

Mein Wunsch wäre, dass die Verträge mit Pfizer und Konsorten als sittenwidrig und damit NULL UND NICHTIG beurteilt werden. Und dann muss es den offenkundig korrupten Personen wie Frau UvdL, die wie Lauterbach in deutlich größerem Ausmaß Wiederholungstäterin ist, an den Kragen gehen. Aber das ist vermutlich ein illusionärer Traum.

Fieselsteinchen
2 Jahre her

Wie viele Kommentatoren schon beschrieben haben, auch meine Erfahrungen in der gentherapiert-geboosterten Fauna decken sich damit. Allerdings liegt es häufig an den Menschen selbst. 30jährige 3. Spritze, Thrombose, vorher gesundheitlich fit, sportlich, schlank, ist der Meinung, es hätte evtl an einer Tablette gelegen, die sie genommen habe, der behandelnde Arzt habe es so mitgeteilt (!) und es wird geglaubt, obwohl sie bisher, auch familiär nicht vorbelastet war. Oder bereits nach der 2. Spritze ging es nicht so gut, aber man jagt sich noch die 3. und 4. rein. Das Motto vielleicht “viel hilft viel”, nachvollziehbar ist das logisch und mit… Mehr

LadyGrilka55
2 Jahre her
Antworten an  Fieselsteinchen

Ja, nichts hat mit nichts zu tun. Dieses Prinzip kennen wir ja auch bezüglich der Verbrechen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe hierzulande. Aber gegen dumpfe Gläubigkeit kommt man mit logischen Argumenten nicht an. Eine breit angelegte Untersuchung muss her. Jeder Fall von „Verdacht auf Impfnebenwirkung“ muss untersucht werden, egal was es kostet. Mit dem Verschleudern von Geld hatte man ja auch bezüglich der „Impfung“ keine Probleme. Aber von echten Wissenschaftlern eruierte Fakten, die so beweiskräftig sind, dass keine Schönlügerei mehr dagegen ankommt, könnte einen Meinungsumschwung bewirken. Schneller und effektiver ginge das natürlich, wenn die Mainstreammedienmeute sich endlich auf ihre Verantwortung besinnen würde.… Mehr

Last edited 2 Jahre her by LadyGrilka55